Titel:
Marianne im Spiel

Material:
6 Schilder mit Spielanleitungen (Alu Dibond 40 x 60 cm)
beigestellt die jeweils notwendigen Spielutensilien
90 Bälle mit der Aufschrift Marianne ( Dm 20 cm, gelb)
1 Transparent zwischen Bäumen gespannt ( gelb ohne Schrift 6m x 1m
für Volleyball mit beschränkter Sicht)

Größe:
Wiese im Mariannenpark ca. 100 x 150 m

Ort:
Mariannenpark Leipzig

Ausstellung:
Marianne in der Stadt
auf Einladung zum Wettbewerb des bbk Leipzig


Das Volk
der Park
und die Krise der Moral

Der Volkspark – ein Ort der froher Massenvereinigung dienender Feststätte?
Wie ist ein solches Areal nutzbar ohne Elektrizität?
Wie wird die große grüne Lichtung genutzt, in einer Zeit, da Spiele immer mehr
in die Virtualität abdriften und die Bewegung draußen entweder Sport oder Grillen heißt?

Ich weiß nicht, wie es auf dieser Riesenwiese im Sommer aussieht. Ich stelle sie mir vor wie
alle Wiesen inmitten der Stadt – zugeparkt von Sitzenden, Liegenden und einigen wenigen in
engem Umkreis bewegenden Kindern, meist im Vorschulalter. Oder eben einfach nur eine neben
dem Bewusstsein der Passanten liegende weite Fläche, die man ohne viel Aufhebens hinter sich
bringen muss.


Meine Idee will eine Initialzündung, will Handlungsanleitung sein, in dem Wissen, das diese niemals genauso befolgt werden werden.
Ich bin neugierig auf die Differenz, die sich aus der Nutzung durch eben das jeweils anwesende Volk entwickelt. Durch diese Arbeit wird die Nutzung und Nutzbarkeit dieses als Volkspark deklarierten Geländes, neben allen kulturhistorisch relevanten Fragestellungen in den Mittelpunkt gerückt.

Meine aufgestellten Schilder mit Spielanleitungen von zum Teil längst vergessenen Spielen für die Wiese werden für die Einen willkommener Anstoß, vielleicht Magnet, für die Anderen vielleicht Provokation sein.
Die Schilder sind Animation, Gedankenanstoß für alle Altersgruppen und dürften Aktionen und Nachmachungen – eben die ordentliche Anwendung der gegebenen Handlungsanleitungen zur Folge haben. Es werden Spielfelder mit Sägespänen markiert werden und immer wieder verifiziert werden.
Die Anderen dürften ihre eigenen Regeln entwerfen und eben meine Handlungsanleitungen ignorieren und vielleicht – Graffities sprühen, die Bälle auf der Wiese verteilen, die Bälle vielleicht mitgehen lassen um sie an anderer Stelle weiterzuspielen oder irgendwo liegen zu lassen, die Sägespäne großflächig verteilen .... .

Beide Varianten erzeugen lebende Bilder, eben gültige und authentische Bilder eines Volksparkes.
Und auf diese Weise kommt die Marianne in die Stadt.